Fast jeder in Deutschland hat ihn bereits schon einmal gegessen. Den „Berliner“. Bekannt ist dieses Gebäck aus süßem Hefeteig bereits seit dem 16. Jahrhundert aus Norddeutschland.
Historie
Einer beliebten Legende nach, hat ein Berliner Bäcker, der unter „Friedrich dem Großen“ (1712 bis 1786), als Kanonier für untauglich befunden wurde, als Dank für seinen Einsatz als Feldkoch, den runden Hefekloß erfunden haben und mangels eines Ofens hat er die „Berliner“ in einem Topf mit heißem Fett ausgebacken.
Ursprung und Namensgebung
Eindeutige Hinweise, wann dieses Gebäck zum ersten Mal mit Füllung verkauft wurde gibt es nicht, aber sicher am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Form soll auch auf den Berliner Bäcker zurückgehen, der dem Gebäck die Form von Kanonenkugeln gegeben haben soll.
Zwar ist heute die runde Form sehr bekannt aber in vielen Regionen Deutschlands gibt es einige verschiedene Formen und Bezeichnungen.
So heißen die Berliner in Bayern Krapfen (wie ich bei meinem Besuch in München gesehen habe, werden diese aber ebenso als Berliner verkauft), im Aachener Raum heißen sie „Puffel“ und in Schwaben „Fasnachtküchle“. Geläufig sind aber auch die Bezeichnungen Faschingskrapfen, Faschingsbrezel, Pfannkuchenbrezel oder Berliner Ballen.
Häufig werden Berliner aber mit den hessischen „Kräppeln“ (Kreppel), verwechselt, die keine runde Form haben müssen und niemals gefüllt sind, sondern nur in Zucker gewendet werden.
Jahreszeiten und Vielfalt
Während es Berliner heute überall und jederzeit zu kaufen gibt, war es früher ein typisches Gebäck für Silvester und Fasching (Münchner Raum), Karneval (Rheinland und Mainzer Raum). Dann werden die Berliner am Rosenmontag und Faschingsdienstag gegessen und aus Spaß auch gerne mit Zwiebeln, Senf oder sogar Sägespänen gefüllt.
Die Varianten des Berliners sind schier unendlich. In seiner Urform wird er mit Konfitüre (zumeist Himbeere), gefüllt, aber es gibt ihn auch mit Pflaumenmus, Hagebuttenmark, Vanillepudding, Eierlikörfüllung, Schokoladenglasur, mit Puderzucker bestreut, Zimtglasur, mit bunten Streuseln (wie bei amerikanischen Donuts), sowie Toppings (Verzierungen für „Obendrauf“) aus verschiedenen Nüssen, mit allerlei Creme-Füllungen, aber auch aufgeschnitten und mit einer Sahneschicht in der Mitte.
Gebäck mit internationaler Bedeutung
Natürlich bleibt eine solche Leckerei auch anderen Nationen nicht verborgen und so nennen die Slowenen ihren Berliner „trojanischer Krapfen“ (Trojanski Krof) und machen diesen 200 g schwer (eher eine trojanische Kalorienbombe), in Portugal heißt er „Berliner Kugel“ (Bolas de Berlim) , in Norwegen wird er als „Berlinerboller“ bezeichnet und in Finnland klingt der Name richtig putzig (Berliininmunkki).
Zum selber ausprobieren habe ich ein Grundrezept rausgesucht.
Zutaten
- 500 g Mehl
- 35-42 g frische Hefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe)
- 125 ml Milch
- 100 g Butter
- 30 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- Marmelade oder Pflaumenmus für die Füllung
Zubereitung
Vermischen Sie die Hefe mit lauwarmer Milch und vermengen diese anschließend mit der sehr weichen Butter und den restlichen Zutaten, bis ein glatter Teig entsteht. Lassen Sie den Teig anschließen im Backofen bei, oder einem warmen Ort, bei 30-40 Grad gehen (der Teig sollte fast die doppelte Größe erreichen, so wie bei el Stefanos Buchteln/ siehe Rezept).
Formen Sie anschließen ca. 16 Bällchen daraus und lassen diese nochmals 30 Minuten, an einem warmen Ort, gehen. Backen Sie die Teiglinge in heißem Fett (auch Friteuse) aus, bis sie goldbraun sind, kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen und die Berliner anschließend in Zucker wälzen und diese mit Marmelade füllen (Sie benötigen einen Spritzbeutel mit Tülle).
Tipp:
Verwenden Sie Butterschmalz, dann schmecken Ihre Berliner noch besser. Die Berliner sollten für 6-8 Personen reichen, aber wer weiß das schon, wenn man Hunger darauf hat.
Helau, Alaaf und guten Appetit wünscht, el Stefano!