Natürlich kocht auch el Stefano nicht jeden Tag für die Galerie. Es dürfen ruhig Pfannkuchen, oder eine Bratwurst mit Fritten und einem schnellen Salat sein. Der ganz normale Alltag eben. Die Kinder kommen aus der Schule, oder müssen irgendwo abgeholt werden, man ist selber spät dran, oder der Kühlschrank gibt nicht genug her für ein Festessen. Stimmt das wirklich? Wir werden diese These heute einer kleinen Prüfung unterziehen, und können vielleicht ein paar nützliche Tipps geben.
Der Kühlschrank ist leer!
Der häufigste Grund, sich nicht selber an den Herd zu stellen, sind fehlende Lebensmittel. Sicher hat der Eine oder Andere tatsächlich keine verwertbaren Sachen im Kühlschrank, aber wir sehen uns kurz mal um. Da liegt nur noch ein Apfel, ein altes Stück geräucherter Schinken, zwei Eier und ein halber Liter Milch. Im Regal dümpelt seit Monaten Mehl vor sich hin, und die Gewürze im Regal haben die besten Zeiten schon hinter sich. Das ist bei Studenten und Vielbeschäftigten der tägliche Kampf mit der Versuchung den Lieferdienst anzurufen, und für Neugierige eine Herausforderung. Trotzdem lassen sich aus diesen wenigen Sachen Hauptmahlzeit und Nachtisch kreieren (siehe Rezept). Genauso verhält es sich aber mit ein paar Nudeln, einer Zwiebel, etwas Knoblauch (oder auch nicht) und Salz. Den geräucherten Schinken, die Zwiebel und Knoblauch in einem Topf anschwitzen, Nudeln kochen und wenn Ihr noch etwas Käse auftreiben, entsteht eine perfekte Pasta, wie es sie besser auch nicht in Italien gibt (siehe Rezept). Es ist also nicht so schwer, mit wenig etwas Nahrhaftes und Leckeres zu zaubern.
Hauptsache die Portion macht satt!
Na klar will jeder satt werden, wenn er sich etwas kocht, aber warum soll es nicht auch gut aussehen? Eben. Viele trauen sich nicht mit den Lebensmitteln zu experimentieren, aber es ist nicht schlimm, wenn mal etwas daneben geht. Auch el Stefano bekommt nicht alles hin, und es dauert manchmal ganz schön lange, bis es so schmeckt und aussieht, wie Ihr es auf den Bildern seht. Als Beispiel haben wir den Schweinekrustenbraten (siehe Rezept) hergenommen. Einmal die Variante „Hauptsache satt“ oder umgesetzt als „Gourmetrestaurant“. Beides dauert übrigens fast gleich lang. Ob ich einfach alles auf den Teller werfe, oder noch eine Dekoration beifüge und die Speisen schön anrichte, ist ein Unterschied von 30 Sekunden. Dieser Mehraufwand schmeckt aber nicht nur dem Koch selber besser, sondern er zeigt auch dem Bekochten Eure Wertschätzung. Muss man nicht jeden Tag machen, aber Ihr werdet über die positive Reaktion überrascht sein. Auch ein aufgerollter Pfannekuchen mit etwas Puderzucker, oder Obststückchen wirkt ganz anders, als das Ding platt auf den Teller zu hauen.
Tipps für den Einkauf
Entscheidend ist nicht, wie viel Fertiggerichte, Dosen, Tütensaucen, oder Pizzen ich als Vorrat habe, sondern ob meine Grundnahrungsmittel stimmen. Mit Mehl, etwas Salz und ein wenig Trockenhefe kann ich mir eigenes Brot backen, und dabei spielt es keine Rolle, welche Form ich dafür verwende, denn das Brot schmeckt, ob es eckig ist, oder rund. Wenn Ihr Mehl, Zucker, Salz, Pfeffer, Eier, Milch, Butter, Öl, oder Margarine im Haus habt, kann fast nix mehr schief gehen. Dazu noch Reis, Nudeln, Tomaten in Dosen, und Ihr seid versorgt. Wer dann noch Variieren möchte, legt sich abgepackten Schinkenspeck und Parmesan in den Kühlschrank und schon zaubert Ihr im Nu die leckersten Rezepte. Diese Lebensmittel halten sich wirklich lange und sollten in keinem Haushalt fehlen. Jetzt noch ein paar Kartoffeln und etwas eingefrorenes Fleisch und schon kommt die Sterneküche zu Euch nach Hause.
Fazit
Nicht die Ausbildung zum Koch macht die Augen weit beim Essen, sondern etwas Fantasie und Mühe. Ein bekannter Sternekoch aus dem TV hat gesagt. „Ich koche nicht besser als ein ambitionierter Koch zu Hause, aber ich bekomme es jeden Tag in der gleichen Qualität hin“. Und falls es jetzt keiner bemerkt hat. Alle aufgeführten Vorräte der Grundausstattung sind ohne Zusatzstoffe zu bekommen und kinderleicht selber zuzubereiten, wie alle Rezepte von el Stefano. Viel Spaß beim Einkaufen und selber Erfinden von Leckereien!