
Obst und Gemüse in Deutschland
Die Deutschen essen gerne Obst und Gemüse. Bei Obst kommen sie auf einen pro Kopf Verbrauch von immerhin 60 Kilogramm, und bei Gemüse werden sogar 90 Kilogramm erreicht, wobei das verarbeitete Obst mit 45 Kilogramm noch nicht mit einbezogen wurde. Jedes Jahr wird eine Hitliste erstellt, welches Obst und Gemüse bei uns Deutschen am beliebtesten ist. Bis auf geringe Veränderungen ist die Liste der ersten sieben Obst- und Gemüsesorten immer gleich. Wer darüber hinaus wissen möchte, wie unser heimisches Obst und Gemüse angebaut und gelagert wird, kann dieses auf der Seite www.deutsches-obst-und-gemuese.de nachlesen.
Eigenproduktion und Import
Durch Gewächshäuser und Importe, ist Obst und Gemüse fast das ganze Jahr über verfügbar, mit nur wenigen Ausnahmen. Spargel (stellt mit 20.000 Hektar die größte Anbaufläche) darf nur bis zum 20. Juni geerntet werden, damit die Ernte für die kommende Saison nicht gefährdet wird, und Kohlsorten kommen traditionell eher im Herbst und Winter in die Gemüseabteilungen und auf den Wochenmarkt.
Mit über 100 Sorten an Obst und Gemüse bereichern die Deutschen ihren Speiseplan, obwohl viel mehr Sorten angeboten werden. Gerne wird auf die bekannten Sorten zurückgegriffen, um uns mit Vitaminen und Mineralien zu versorgen.
In Deutschland liegt das Kohlgemüse mit über 800.000 Tonnen Eigenproduktion auf Platz 1, gefolgt von den Möhren (Karotten sind eine Unterart) mit 500.000 Tonnen. Auf Platz 3 haben wir schon die Deutschen Zwiebeln mit rund 400.000 Tonnen.
Dazu kommen Einfuhren aus der EU (Europäische Union) und Drittländern mit einer Menge von drei Millionen Tonnen frischem Gemüse und 5 Millionen Tonnen frischem Obst. Allein Bananen, Orangen, Mandarinen und Zitronen haben davon einen Anteil von 2,5 Millionen Tonnen. Bei den Importen führen die Tomaten (700.000 Tonnen) vor der Paprika (300.000 Tonnen).
Die klare Nummer 1

Apfel
sind natürlich Äpfel. Mit über 20 Kilogramm pro Kopf und Jahr der absolute Spitzenreiter und das seit Jahrzehnten. Es gibt zwar weltweit über 20.000 Apfelsorten, aber davon werden in Deutschland nur 1000 angebaut und etwa 20 Sorten landen davon in der Obstabteilung. Nur vier Sorten davon decken schon 70 Prozent unseres Bedarfs. Viele Deutsche essen jeden Tag einen Apfel, und das ist auch gesund, denn schon ein altes Sprichwort sagt ja, „An apple a day keeps the doctor away (Deutsch = Ein Apfel am Tag – Arzt gespart!).
Es stimmt auch, dass die meisten Vitamine des Apfels in der Schale, oder kurz darunter liegen. Wer also seinen Apfel lieber schält, verliert viele wichtige Inhaltsstoffe unseres Lieblingsobstes. Natürlich muss es nicht immer nur der frische Apfel sein, auch Produkte mit Äpfeln schmecken lecker (siehe Rezept). Äpfel haben pro 100 Gramm etwa 52 Kalorien.
Der Silberrang

Banane
geht an die Banane. Mit über 14 Kilogramm pro Kopf und Jahr ist sie das beliebteste Importobst überhaupt. Spitzenreiter bei der Produktion ist nicht ein Land aus Süd- und Mittelamerika (Kolumbien und Brasilien produzieren jeweils 7 Millionen Tonnen), sondern Indien mit über 29 Millionen Tonnen.
Die Banane wächst an Stauden, die bis zu sechs Meter hoch werden können und eine Frucht deckte 20 Prozent des Tagesbedarfs an Kalium und immerhin noch 16 Prozent des Vitamin C Bedarfs. Übrigens machen wir die Banane immer am Ende auf, denn Sie hängt Kopfüber an der Staude und ist am anderen Ende leichter zu öffnen.
Damit die Früchte nicht schon schlecht sind bei ihrer Ankunft in Europa, werden sie in den Erzeugerländern grün geerntet und mit einem speziellen Gas in 4-6 Tagen zur Reife gebracht, bevor sie bei uns in den Handel kommen.
Urkundlich erwähnt wurde die Staudenfrucht vor 2600 Jahren und in Europa wird sie seit 600 Jahren angebaut. Bananen haben pro 100 Gramm etwa 89 Kalorien.
Die Bronzemedaille

Tomate
wird der Tomate verliehen. Mit über 10 Kilogramm an Frischtomaten ist sie das beliebteste Gemüse der Deutschen und zurecht auf Platz Drei. Es gibt weltweit über 2500 Sorten, und es wird ständig weiter gezüchtet. Sehr beliebt sind zurzeit klein gezüchtete Tomaten und Gurken im Miniformat. Bei den verarbeiteten Tomaten kommen noch mal 11 Kilogramm dazu, man bedenke ja nur den Pizzakonsum der Deutschen. Wie fast alle der hier aufgeführten Gemüse- und Obstsorten eignet sich auch die Tomate zum Abnehmen (siehe Rezept)
Das Gemüse stammt aus Süd- und Mittelamerika und wurde bereits von den Inka und Maya angebaut. Daher stammt auch eigentlich die Ableitung des heutigen Namens, denn damals hieß die Tomate „xitomatl“. Bis zum 19. Jahrhundert war bei uns der Name Pomodoro (italienisch = Pomi d’oro( goldener Apfel), oder Liebesapfel beziehungsweise, Paradiesapfel geläufig.
Wegen seiner vielen Vitamine und Mineralien ist die Tomate ein richtiger Gesundmacher (siehe Rezept) und das bei nur 20 Kalorien in 100 Gramm Tomate. Dafür besteht die Tomate aber auch zu 95 Prozent aus Wasser, was sie im Sommer besonders gesund macht. Tomaten haben pro 100 Gramm etwa 18 Kalorien.
Die Holzmedaille

Orange
hat sich die Orange verdient. Mit guten acht Kilogramm ist sie nicht nur ein sehr beliebtes Importobst, sondern gehört inzwischen traditionell zu unserem Weihnachtsfest und ist neben Apfelsaft, das beliebteste Fruchtsaftgetränk.
Die Orangen, oder auch Apfelsinen, sind erst 100 Jahre nach den Bananen zu uns gekommen, wiederum durch die Portugiesen. Die eigentliche Erntezeit liegt zwischen Oktober (Sevilla) und April (Valencia). Es gibt süße und eher herbe Sorten, aber alle sind reich an Vitamin C. So enthalten schon 100 Gramm Orange etwa 60 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C.
Die Reifezeit der Orangen beträgt 12-14 Monate. Reif geerntete Früchte erkennt man an der dünnen Schale, die sich leicht entfernen lässt. Die Orangen mit einer dicken Schale wurde bereits mit 9-10 Monaten grün gepflückt und mit einem Gas Orange gefärbt. Dieses wird gemacht, da die Importeure nur 26-29 Cent pro Kilogramm bezahlen wollen. Orangen haben pro 100 Gramm etwa 47 Kalorien.
Den guten 5. Platz

Karotte
belegt die Karotte. Weitere Namen für das Gewächs sind, Möhre, Rübe, Mohrrübe, Rüebli, Gelbrübe und so weiter, je nach Region in Deutschland. Der Anbau wird in Europa schon seit 800 Jahren betrieben, und zuerst kultiviert wurde das Doldengewächs in Spanien.
Besonderes Augenmerk sollte man auf die Inhaltsstoffe richten, denn die Karotten enthalten nicht nur die wichtigen Vitamine B1, B2 und B6, sondern auch Carotin, was für Baby und Kleinkinder sehr wichtig ist und bei Erwachsenen regulierend auf den Darm wirkt. Die Rübe ist aber auch gut für Zähne, Haut und Augen.
Mit über 7 Kilogramm pro Einwohner hat sie einen großen Anteil an der gesunden Ernährung in Deutschland und lässt sich zu vielen leckeren Mahlzeiten verarbeiten (siehe Rezept). Die ältesten Nachweise über den Anbau von Karotten gehen auf Griechenland zurück, die schon vor 200 Jahren diese Rüben angebaut haben. Karotten haben pro 100 Gramm etwa 41 Kalorien.
Den vorletzten Platz

Zwiebel
hat sich die Zwiebel verdient. Langweilig ist die Zwiebel nicht, denn als Heil- und Gewürzpflanze ist sie schon seit über 5000 Jahren bekannt, und somit eine der wichtigsten Kulturpflanzen, die in Europa existieren. In der freien Natur ist die Zwiebel nicht bekannt, weshalb ihre Herkunft auch ungeklärt ist. Ähnliche Gewächse findet man auch im heutigen Iran (früher Persien), oder Turkmenistan. Der Name Zwiebel leitet sich vom italienischen Wort „cepula“ ab (durch römische Legionäre entstanden) , woraus bei uns erst „Zwibolle“ und dann später Zwiebel entstand.
Seit dem 15. Jahrhundert haben sich die Holländer mit ihrer Zucht und Vielfalt beschäftigt, und so gibt es heute viele verschiedenen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Rezepte ohne Zwiebel sind für el Stefano fast nicht vorstellbar. Geben Sie den Begriff einfach mal in unser Suchfeld ein. Immerhin essen wir davon über 6 Kilogramm pro Jahr.
Die Zwiebel enthält „Fruktane“, welche unser Körper nicht aufspalten kann. Dadurch entstehen dann Blähungen, die aber mit einer kleinen Beigabe von Kümmel (siehe Lexikon) gemildert werden können. In gedünsteter, oder gebratener Form, werden diese Stoffe aber abgeschwächt. Mit dem Gemüse lässt sich aber nicht nur Fleisch zart machen, wenn man in die Marinade Zwiebeln gibt, sondern die Pflanze hat auch heilende Wirkung, und kann sogar nachweislich den Blutdruck und die Blutfette senken. Zwiebeln haben pro 100 Gramm etwa 40 Kalorien.
Das Schlusslicht

Gurke
gehört der Gurkentruppe. Seit über 3500 Jahren als Kürbisgewächs angebaut, stammt die Panzerbeere stammt aus Indien, wo sie bereits 1500 vor Christus domestiziert wurde. In Europa wurde das Gemüse schon vor 500 Jahren als Gurke bezeichnet, ein Begriff den man damals sogar für Melonen verwendet hat.
Der größte Produzent von Gurken ist aber nicht Holland (eigentlich sind das ja die Niederlande) mit 430 Tausend Tonnen, sondern China mit unglaublichen 28 Millionen Tonnen! Die Deutschen essen über 6 Kilogramm pro Jahr und die Menge steigt stetig, bis auf das Jahr 2011 mit dem EHEC Erreger, der den Konsum der zu Unrecht beschuldigten Gurke, um ganze 50 Prozent hat einbrechen lassen, und damit viele Gurkenproduzenten fast in den Bankrott getrieben haben.
Die Gurke ist wegen ihrer wenigen Kalorien, nur 15 pro 100 Gramm, als Gemüse für den Salat sehr beliebt, und auch als Schmor- oder eingelegte Gurke macht sie eine gute Figur. Übrigens, die von der EU einst vorgegebene Krümmung der Gurke wurde wieder abgeschafft. Egal wie krumm sie ist, mit ein wenig Öl, Salz, Pfeffer, Zucker und Dill, wird ein Genuss aus ihr. Gurken haben pro 100 g etwa 16 Kalorien und springt damit auf Platz Nummer 1 der Kalorientabelle, knapp vor den Tomaten und schon mit gehörigem Abstand auf die Zwiebeln.