Zu Ostern werden in Deutschland traditionell viele Eier gegessen und es gibt eine Vielzahl an Variationen. Ob als gefärbtes Ei, als Pralinen-Ei aus Schokolade, mit oder ohne Füllung, als Marzipan-Ei, als buntes gekochtes Ei mit einem Osterhasen aus gebackenem Hefeteig und so weiter. Den Grenzen der Hersteller sind fast keine Variationen zu weit hergeholt, um etwas mehr an den „Mann“ oder die „Frau“ zu bringen. Fest steht, dass Eier, ob bunt oder nur gekocht, in ganz Europa zum Osterfest gehören.
Die Herkunft der Tradition
Der Brauch entstammt dem christlichen Ursprung und ist dem frühen 13. Jahrhundert bekannt. Schon auf alten Mariendarstellungen wird das Ei als Symbol der Wiedergeburt von Jesus dargestellt. Erste Erwähnungen von gefärbten Eiern gehen auf das 15. Jahrhundert zurück, wo von „roten Eiern“ als Gabe berichtet wird. Ebenso wurde in früheren Zeiten auf das Ei in der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern verzichtet und am Ostersonntag wieder in den Speiseplan aufgenommen. Zu dieser Zeit legen auch die Hühner vermehrt Eier und haben damit die Tradition gefördert, wie zum Beispiel bei der Martinsgans, da zu dieser Zeit die Gänse von der Außenweide eingetrieben wurden und am Ende des Mästungszyklus standen.
Eier färben
Eier sind einfach mit Lebensmittelfarbe zu färben. Die Lebensmittelfarbe ist unbedenklich, auch wenn ein Ei beim Kochen einen Riss bekommt und sich das Eiweiß leicht verfärbt.
Sie können Eier aber auch mit biologischen Zutaten färben. Folgende Farben können natürlich erzeugt werden:
- Rot: Rote Beete (alle Zutaten bitte frisch, ungekocht)
- Gelb: Curcuma und Kamilleblüten
- Grün: Spinat oder Brennnesseln
- Braun: Schwarzer Tee oder Zwiebelschalen
- Blau: Heidelbeeren, Fliederbeeren, Rotkohlblätter
Für die Herstellung bitte einen alten Topf verwenden, da die Farbe sehr hartnäckig anhaften kann. Die jeweiligen Zutaten in 1,5 Liter Wasser einkochen, bis etwa 1 Liter Sud übrig bleibt.
Die bereits gekochten Eier in den Sud legen (müssen vollständig mit der Flüssigkeit bedeckt sein) und mindestens 15 Minuten einwirken lassen. Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn die Eier noch warm sind. Sie können die Eier aber auch über Nacht in den kalten Sud legen.
Die Eier sollten vorher sauber sein und nach Möglichkeit keinen Eierstempel mehr tragen, da sonst die Färbung nicht gleichmäßig ist. Weiße Eier eignen sich besser zum Färben als Braune.
Natürliche Lebensmittelfarbe gibt es in guten Supermärkten und Apotheken.
Wenn Sie vor dem Färben der Eier mit Bienenwachs Muster auf die Eier malen, haftet dort keine Farbe und Sie können so Ihre Eier individuell gestalten.
Eier als Schmuck
Ebenso wie das Eier essen, ist es Tradition die Eier zu bemalen, oder kunstvoll zu dekorieren, um Sie an kleine Bäume und Sträucher zu hängen. In ländlichen Bereichen sieht man sogar bemalte Eier im Garten. Besonders beliebt sind dabei Kätzchensträucher (diese stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nicht geschnitten werden).
Um diese Eier bearbeiten zu können, müssen diese vorher gründlich gereinigt werden. Dann stechen Sie vorsichtig ein Loch in die Enden der Eier (nehmen Sie zuerst einen Eierstecher und erweitern Sie nach Bedarf das Loch mit einem Fleischspieß oder ähnlichen spitzen Gegenständen).
Blasen Sie dann das Ei von einer Seite her in eine Schüssel. Damit das Ei sauber ist, können Sie es nochmals unter heißem Wasser abspülen. Bemalen Sie das Ei, oder verzieren Sie es mit Spitze (gibt es im Kaufhaus, siehe auch Bilder), Strasssteinen und vielem mehr.
Danach brechen Sie einen Zahnstocher in der Mitte durch, schneiden die Spitzen Enden ab, knoten ein Stück Garn daran und stecken es in das Loch an der Eierspitze – fertig ist die Osterdekoration, oder ein schönes Geschenk für die Familie und Freunde.
Ostermärkte
In den Gemeinden Marburg-Biedenkopf und Amöneburg (Mittel-Hessen) gibt es die ältesten Ostermärkte in Deutschland. Die Termine Ihrer Region entnehmen Sie bitte den jeweiligen Seiten (z.B. Gemeindeseiten) im Internet. (http://www.marburg-biedenkopf-tourismus.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender; http://www.erfurtshaeuser-ostereiermarkt.de/) Dort können Sie nicht nur die Herstellung schöner Kunstwerke sehen und diese auch teilweise erwerben, sondern ebenso eine Vielzahl internationaler Ausstellungsstücke bewundern.
Vor Ort erklären Ihnen die Künstler die Methoden und den Ursprung des Eierschmuckes.
In der Bildergalerie sehen Sie kunstvoll bearbeitete Eier, welche gefräst, bemalt, bestickt, verziert, mit Bronze überzogen, mit Tonblüten geschmückt und mit einigen traditionellen Motiven aus verschiedenen Regionen und Epochen versehen wurden. Hierfür wurden nicht nur Hühnereier, sondern auch Gänse -und sogar Straußeneier verwendet. (Die gezeigten Bilder sind nur ein kleiner Ausschnitt der ständigen Ausstellung in der Cölber Gemeindehalle).
Bunte Eier aus dem Supermarkt
Eine schnelle Alternative zum selber machen ist der Kauf bunter Eier im Supermarkt. Allerdings werden für die gefärbten Eier (gibt es mittlerweile das ganze Jahr über zu kaufen), eher ältere Eier aus Bodenhaltung verwendet. Wer seine Eier nicht auf einmal essen will, kauft frische (Bio-) Eier und färbt Sie einfach und schnell selbst.
Wer Eier als Schmuck herstellt, kann mit den ausgeblasenen Eiern leckere Rezepte nachkochen, wie „Eierlikörkuchen“ oder „festlicher Apfelkuchen“ (siehe Rezepte). Stöbern Sie einfach einmal bei „el Stefano“. Viel Spaß!
Sie wollen mehr Infos rund um das Ei? Lesen Sie unseren Magazin Beitrag „Das gelbe vom Ei“ (siehe Magazin).