
Fruchthaufen, Schneemann und Co.
Immer wieder werde ich gefragt, ob die Bilder auf unserer Kochseite aus Food Katalogen stammen oder von Profis abkopiert wurden, denn die Fotos wären so gut, dass man das Essen förmlich schmecken könnte. Dafür bedanke ich mich erst einmal herzlich. Alle Bilder in den Rezepten stammen tatsächlich aus meinem Fotoapparat oder von Holger (Holgers Fotografie), der auch die Grafiken für unsere Kochseite erstellt.
Wie werden gute Fotos gemacht?
Zugegeben, nach mehr als 11000 Food-Bildern sollte das fotografierte Essen gut aussehen, mindestens so gut wie es schmeckt. Hierzu benötigt man keine superteure Kamera mit unendlich vielen Pixeln, großen Objektiven, Blitzgeräten oder gar einem Studio. Natürlich kann dies nicht schaden um qualitativ gleichwertige Bilder zu machen, aber der erste Schritt ist das Licht. In aller Regel ist Tageslicht die beste Lösung. Lampen strahlen das Essen oft nicht richtig aus, ergeben harte Schatten oder verfärben die Zutaten, so dass diese nicht mehr appetitanregend aussehen. Dann sollte der Winkel zum Essen der richtige sein. Einfach von oben draufhalten gibt selten ein gutes Ergebnis und der Hintergrund des Bildes sollte neutral sein.
Welche Ausrüstung benötige ich?
Wenn sie keinen Balkon oder Terrasse haben helfen oft Tischsets die es in verschiednen Optiken wie, Metall, Holz, Kunststoff oder Stoff gibt. Sie sind ein guter Anfang und gehen nicht so ins Geld. Wichtig sind auch Deko-Materialien, wie schöne Servietten, die sie nach Anleitung falten können, gutes Besteck, welches sauber und kratzerfrei sein sollte, hübsche Gläser oder einfach nur ein paar Kräuter, Obst und Gemüse. Damit können Sie den Hintergrund des Bildes gestalten. Probieren Sie viele Winkel und Kameraeinstellungen aus. Haben Sie keine Einstellung um Essen zu fotografieren, nehmen Sie das Programm für Pflanzen. Zumeist hat dieses einen Modus, mit dem Sie nah an das Objekt heran können und der Hintergrund verschwimmt automatisch, während das Essen fokussiert wird, also scharf bleibt.
Was kann man sonst noch tun?

Einerlei
Haben Sie alle bisher genannten Ratschläge umgesetzt, geht es ans Eingemachte, sprich, das Essen selbst. Überlegen Sie sich vor dem fotografieren genau wie Fleisch, Gemüse und Sättigungsbeilage angeordnet werden sollen. Was ist auf dem Teller wichtig. Soll das Fleisch im Vordergrund stehen? Wollen Sie Sauce fotografieren, sollte diese nicht zu dünn sein und das Essen nicht ertränken. Weniger auf dem Teller sieht viel besser aus, als wenn Sie große Portionen drauf schaufeln (Siehe Beispiele) Beim Backen von normalen Kuchen hilft oft eine andere Form oder Größe, oder schöne Verzierungen um ein Bild sehenswert zu machen. Auf Vouchercloud sehen Sie ein paar sehr schöne Beispiele, auch für Halloween oder viele andere Gelegenheiten.
Was geht, was nicht!

Krustenbraten mit Waldviertler Knödeln, glasierten Möhrenstiften und Ingwer Sauce
Sie sollten auf jeden Fall bunte Teller vermeiden, denn sie passen selten zum Essen. Verwenden Sie weißes oder einfarbiges Geschirr, versuchen Sie Reflektionen auf Tellern und Gläsern zu vermeiden. Legen Sie das Besteck richtig auf, aber bleiben Sie immer kreativ. Ändern Sie nicht die Farben bei der Bildbearbeitung. Schnell sieht es sonst künstlich aus. Wir verändern nur den Bildausschnitt, der Rest muss bereits stimmen, sonst werden die Fotos nicht verwendet. Den Schnappschuss für den Freundeskreis oder die Sozialen Medien werden Sie schnell hinbekommen, für wirklich professionelle Fotografie müssen Sie sich Zeit nehmen, auch mal raus in die Natur gehen und so oft üben wie möglich. Ob an Blumen, Blättern, Obst oder was Ihnen sonst noch vor die Linse kommt. Hauptsache Sie haben Spaß dabei.