Keine Frage, die Essgewohnheiten in Deutschland haben sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Das hat zum Einen mit der Reiseliebe der Deutschen zu tun, die das unternehmungslustigste Völkchen der Welt sind, und zum Anderen mit dem bewußteren Essverhalten der neuen Generationen.
Wie verlief unsere kulinarische Zeitreise?
War in den 50er und 60er Jahren ein Ausflug mit Picknick noch das höchste der (romantischen) Gefühle, es sei denn der Geldbeutel hat einen zünftigen Restaurantbesuch erlaubt, hat Anfang der 70er ein Jugendtrend für Aufsehen gesorgt. Grillen. Ja, Sie haben richtig gehört. Wir, die selbsternannten Grillweltmeister, haben das Licht dieser Lebensmittelzubereitung erst spät entdeckt, aber bereits in den 80ern gehörte diese Form der Essenszubereitung zum normalen Sommervergnügen und so wurde aus dem Lifestyleessen die beliebteste Freizeitgestaltung in Deutschland, bis heute.
Was waren die Trends?
Zeitgleich mit dem Grillvergnügen (siehe Rezept) traten auch andere Speisen mit Eventcharakter auf unseren Freizeitplan. Die ersten Burgerrestaurants schwappten über den großen Teich nach Europa und sprießten wie Pilze aus dem Boden. Ketten existieren heute in jeder kleinen Provinzstadt und der immer gleiche Geschmack dieser Fastfood-Burger, der einst den Erfolg zeitigte, lockt schon längere Zeit immer weniger Besucher an. Damit sind die Umsätze rückläufig und der Konkurrenzkampf, der zumeist amerikanischen Unternehmen, nimmt an Schärfe zu, bewegen sich die Umsätze doch im begehrten Milliardenbereich. Noch vor 10 Jahren gab es kaum Kochsendungen, doch mittlerweile hat wirklich jeder Sender ein publikumswirksames Format, oftmals unterstützt von einer Armada an Sterneköchen.
Wohin will der Konsument?
Der Deutsche liebt es deftig, aber schon seit einiger Zeit wird unser Leben zusehens gesünder. Wir trinken deutlich weniger Bier und Wein, dafür ist unser Mineralwasserkonsum geradezu explodiert Neben Vegetariern haben sich die Veganer etabliert und sind eine ernstzunehmende Zielgruppe geworden. Zu allem gibt es Kochbücher, Ratgeber, Ernährungstabellen und dieser Trend wird durch die Bio-Welle unterstützt und gefördert. Man gönnt sich also wieder gutes Essen und der Anteil der Menschen die nur noch auf den Preis beim Einkauf schielen wird allmählich weniger, denn Gesund ist chic.
Was ist gerade „In“?
Neben Foodtrucks, die Neue Deutsche Welle der fahrenden Imbissbuden, an denen es alles gibt, außer „Normal“, nimmt eine Spezialität immer mehr Fahrt auf. Sich zu Hause bekochen lassen. Was früher in besseren Kreisen durch Personal erledigt wurde, kann man sich für fast jeden Geldbeutel heute nach Hause bestellen. Ob nur ein Koch kommt und die eingekauften Lebensmittel nach Absprache zubereitet oder ein kompletten Team mit Rezepten, Geschirr, Besteck, Gläsern, Wein usw. bei Ihnen vorbei kommt und nach dem Mahl verschwindet und eine blitzblanke Küche hinterlässt, alles ist möglich.
Der Supertrend!
Nein, es geht nicht um neue Speisen aus aller Welt und auch das Rad wurde nicht neu erfunden. Die aktuelle Speerspitze der kulinarischen Events heißt …, Grillen! Und damit meine ich nicht einfach nur Fleisch auf einen Rost werfen und warten bis die glühende Kohle ihre Arbeit getan hat, sondern Grillmeister, die mit einem Smoker durch die Lande ziehen um Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeste oder Wochenendpartys zu einem Erlebnis zu machen. Fleisch ist da nur eine von vielen Möglichkeiten, denn Gemüse und Fisch gehören genauso zu den Köstlichkeiten wie ein gegrillter Nachtisch. Und das Gute ist, durch den weitgehenden verzicht auf Fett gehört Grillen im Smoker (geschlossenes Garsystem bei 90-120 Grad) auch noch zu den gesunden Zubereitungsmethoden.
Fazit
Wer es lecker, gesund und unterhaltsam liebt, kommt an den fahrenden Grillern kaum vorbei und es steht zu vermuten, dass in Deutschland in Zukunft mehr als 13 mal pro Jahr die Feuerstelle im Garten angeworfen wird um uns etwas leckeres zu gönnen, immerhin bezeichnen 80 % der Deutschen Grillen als ihre Leidenschaft.